Das Schulkonzept - Gemeinschaftsschule

Die Gemeinschaftsschule „Erich Mäder“ ist eine Schule der Vielfalt, in der individuelle Begabungen der Schülerinnen und Schüler wahrgenommen, wertgeschätzt und gefördert werden. Um dieser Vielfalt und damit unterschiedlichen Bedürfnissen und Besonderheiten der Kinder gerecht zu werden, erfordert es eine Suche nach neuen Wegen für die Gestaltung von Unterricht und für die Arbeit an der Ganztagsschule. Dieser Herausforderung will sich die Gemeinschaftsschule „Erich Mäder“ stellen.

Die Schule setzt sich zum Ziel, jedem Lernenden die Chance zu geben, den für ihn individuell höchstmöglichen Abschluss zu erreichen.

Dafür haben wir uns folgende Schwerpunkte gesetzt:

Durch vielfältige Lernangebote, individuelle Förderung und Differenzierung erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Stärken auszubauen, ihre Schwächen abzubauen und ihre schulische Laufbahn möglichst erfolgreich zu gestalten. Die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgt durch Individualisierung, Selbsttätigkeit, Anschaulichkeit und Praxisbezug. Im gemeinsamen Unterricht werden Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf integriert. Auch besonderen Begabungen einzelner Kinder kann durch Differenzierung Beachtung geschenkt werden.

Lehrkräfte werden zu Partnern des Lernens, die Hilfen und Anregungen geben und Lernbereitschaft wecken. Sie diagnostizieren die individuelle Leistungsfähigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler, begleiten ihre Lernprozesse, geben individuelle Rückmeldung und spornen zum Weiterlernen an. Diese Partnerschaft wirkt sich positiv auf das Schulklima aus. Es herrscht ein respektvoller und wertschätzender Umgang zwischen Lehrenden und Lernenden, so dass sich jeder in seiner Individualität angenommen fühlt.

Die Einbeziehung der Eltern bei Fragen der Schullebensgestaltung ist elementarer Bestandteil des Schulalltages. Eine Grundvoraussetzung dafür ist ein dauerhafter und transparenter Informations- und Kommunikationsprozess, in dem alle Belange der schulischen Arbeit für Eltern einsehbar sind.

Die Gemeinschaftsschule „Erich Mäder“ kooperiert eng mit dem Friedrichgymnasium in Altenburg, um den Schülern einen problemlosen Übergang in die Klassenstufe 9 des Gymnasiums zu ermöglichen.

Zum anderen ist die Inklusion ein Grundgedanke der Gemeinschaftsschule. Um im gemeinsamen Unterricht Erfolge zu erzielen, ist die Kooperation mit dem Förderzentrum „Erich Kästner“ äußerst wichtig.

Als Teil des Sozialraumes arbeitet die Gemeinschaftsschule auch mit anderen Institutionen eng zusammen und gewinnt sie als Schulpartner. Eine Partnerschaft mit den Museen der Stadt eröffnet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich neue bzw. zusätzliche Interessengebiete zu erschließen, vielleicht bislang unentdeckte Begabungen zu erkennen und zu entwickeln.

Die Gemeinschaftsschule „Erich Mäder“ soll ab dem Schuljahr 2012/ 2013 mit den Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie den Jahrgangsstufen 5 und 6 beginnen. Die Klassentufen 3, 4 und 7 bis 10 werden zunächst in den bestehenden Schularten (Grund- und Regelschule) weitergeführt. Die neuen Klassen 1 und 5 sollen zweizügig gebildet werden.

Momentan existieren für die Grundschule und die Regelschule noch zwei getrennte Leitbilder. Ein gemeinsames Leitbild wird in naher Zukunft gemeinsam erarbeitet und aktualisiert.

 

Gestaltungsbeispiele (Ritualabsprachen individuell in einzelnen Klassen)

 

Primarbereich

Sekundarbereich

Ankommzeit

- Begrüßung eines jeden Kindes, Lehrers mit Handschlag
- Dienste erledigen ihre Aufgaben (Datum, Wetterbeobachtung, Tee kochen)

- Korrigieren von kontrollierten Aufgaben
- Freiarbeit
- Paten helfen

Aufräumzeit

Wiederkehrende Musik leitet dies ein und unterstützt

Begrüßungsritual und Sitzkreis

- Begrüßungslied aus der Liedertüte
- Datum, Wetterbeobachtung vom Dienst nennen lassen
- Infos zum Tag (Transparenz schaffen)
- Einfinden im Kreis (Arbeit für den Tag besprechen, das was ansteht, wie es weiter geht, Einführen von Methoden oder Materialien)
- Klassentier berichtet... (Tagebuch) / tägliches Rechtschreibgespräch
- Montagmorgenkreis

1. Block

Planarbeit / Freiarbeit
- selbstständiges Bearbeiten von Arbeitsheften, Karteien, AB
- selbstständiges Zielsetzen, eigenständiges Abhaken von erledigten Aufgaben, Selbstkontrolle, Vornehmen von Selbsteinschätzungen
- Lehrer arbeitet überwiegend mit Kleingruppen zur Themen-, Methodeneinführung
- Lehrer kontrolliert Planarbeit, Arbeiten, hilft beim Zielsetzen

2. Block

- HSK, Kunst, Werken, Schulgarten, Musik (aber auch Mathematik und Deutsch) als fächerübergreifende Projekte; arbeiten an verschiedenen Themen über die Fachgrenzen hinaus - überwiegende Methoden: Lernen an Stationen, Planarbeit, Projektarbeit (ergebnisorientiert --> Ausstellung, Zeitung, Plakat, Präsentation, Fernsehbericht, Mind Map, Portfolio...)

- Lernen an Stationen
- Werkstattarbeit
- Projekte über Fachgrenzen hinaus

3. Block

Hier werden Projekte und einzelne Themen unter besonderer Berücksichtigung der Interessen der Kinder kreativ und sportlich aufgearbeitet
Musisch-sportlicher Bereich, museumspädagogische Projekte,  Klassenrat

4. Block/ Hortzeit

Themengeleitete Bastelangebote in Absprache zum Vormittagsablauf, individuelle Förderung von einzelnen Schülern, Lese-, Kopfrechenübungen

Individuelle Arbeitszeit

Elternzeit

Tägliches Lese- und Kopfrechentraining

 

Inhaltliche Schwerpunkte

Lehren und Lernen

Formen längeren gemeinsamen Lernens

Als Gemeinschaftsschule wollen wir den Kindern und Eltern die Möglichkeit bieten über die Klasse 4 hinaus weiter im Klassenverband zu lernen. Das, was sich im Grundschulbereich bewährt hat, soll auch ab der Klasse 5 durchgeführt werden. Alle Kinder mit unterschiedlichen Leistungsniveaus werden in einer Klasse unterrichtet. Durch Differenzierung und eine veränderte Lernkultur wird auf die Bedürfnisse eines jeden Kindes eingegangen und dieses bestmöglich gefordert und gefördert. Leistungsstarke Schüler dürfen mehr und schneller arbeiten. Sie werden nicht ausgebremst. Schwächen werden nicht mehr im Vergleich zu anderen Kindern gesehen, so dass diese Kinder auch gute Noten erreichen können. Hier helfen die individuellen Bezugsnormen, bei denen geschaut wird, was Kinder in einem bestimmten Zeitraum dazugelernt haben. So kann auf das Wiederholen von Klassen verzichtet werden und die Gefahr, ein soziales Ungleichgewicht durch überalterte Kinder zu schaffen, gemindert werden. Die Kinder verbleiben also bis zur 8. Klasse in ihrem Klassenverband, dann erst werden abschlussbezogene Kurse angeboten. Ein Teil von ihnen wird anschließend zum kooperierenden Gymnasium wechseln.

Individuelle Förderung

Individuelle Förderung setzt Diagnosekompetenz der Unterrichtenden und konsequente Lernberatung voraus. Dazu werden regelmäßig Fortbildungen angeboten. Diagnoseinstrumente werden entweder entwickelt oder in Anspruch genommen, um den Lern- und Leistungsstand möglichst präzise auszuweisen. Die Unterrichtenden geben regelmäßig Rückmeldungen über Lernfortschritte und/oder Lernprobleme an Schüler und Eltern.

Unsere Schüler lernen von Beginn an, sich mit Hilfe von Lernentwicklungsbögen selbst einzuschätzen. Der Lernprozess wird thematisiert und positiv begleitet. Im Klassenstufenteam gibt es regelmäßige Beratungen mit unseren Sonderpädagogen um individuelle Lernpläne bzw. Entwicklungspläne für jedes Kind so zu erstellen, dass Erfolgserlebnisse und Lernmotivation gesichert werden. Leistungserwartungen werden individuell formuliert und Lernfortschritte dokumentiert. Spezifischer Förderbedarf wird dabei berücksichtigt und entsprechende Angebote geschaffen, zum Beispiel durch flexibel eingerichtete Lerngruppen, die nach bestimmten Anforderungen zusammengestellt werden. Schwächere Schüler arbeiten mit leistungsfähigeren Schülern an anspruchsvollen Aufgaben gemeinsam. Wichtig ist eine Vielfalt und abwechslungsreiche Lernangebote bereitzustellen, um den Begabungen, Interessen, Stärken und Schwächen aller Kinder gerecht zu werden. Außerun- terrichtliche Angebote geben besondere Unterstützung. Nach Leistungsvermögen verwenden wir unterschiedliche Aufgabenstellungen. Wir legen Wert auf den Wechsel der Sozialformen, das heißt Lernen im Klassenverband, in Gruppen, Teams bis hin zur individuellen Betreuung durch zusätzliche Hilfe. Unser Ziel sind überschaubare Lerngruppen, in denen ein fruchtbares Miteinander erfolgt. Jeder Einzelne soll durch unsere Anregungen und Anforderungen herausgefordert werden und Gelegenheit erhalten, für sich neue Perspektiven zu erschließen. Für uns ist daher die Planung von kooperativen und offenen Unterrichtsformen im Jahrgangsteam, in dem Kleingruppenunterricht stattfinden kann, ebenso wie individuelles Lernen durch praxisorientierten, forschenden Unterricht, in dem selbständiges Lernen einen großen Raum einnimmt.

Schon in den ersten Tagen der ersten Klasse werden die Schüler darauf vorbereitet, dass demnächst jeder seine eigenen Ziele verfolgt, jeder nach seinem eigenen Plan arbeitet. So früh wie möglich werden Methoden, die wenige Wochen später für die Freiarbeit genutzt werden, eingeführt. Zunächst können diese in Form von Wochenplänen (ggf. Tagesplänen) angeleitet angeboten werden. Kurz danach stehen der Selbstlernbuchstabenordner, das Mathematiktrainingsheft, Schreiblernhefte, diverse Karteien, Klammerkarten, Stöpselkarten u.ä. den Schülern in der Freiarbeit zur Verfügung. Angepasst an die Bedürfnisse der Schüler gibt es Wochenpläne, die für jedes Kind individuell angefertigt werden. In Einführungsphasen werden neue Methoden eingeführt. Es wird gerade im Bereich HSK fächerübergreifend Stationen und Werkstätten geben, bei denen Kinder lernen, sich zwischen differenzierten Aufgabenstellungen die passende (zunächst mit Hilfe des Lehrers) auszuwählen. Immer komplexer werden diese Aufträge.

Unser Ziel ist, dass Jugendliche im Sekundarbereich selbstständig Themen ganzheitlich über längere Zeiträume bearbeiten. In Portfolios sollen sie ihre Lernfortschritte dokumentieren. Die Schüler lernen Selbstkontrollen durchzuführen und ihre eigenen Lernprozesse zu analysieren und zu bewerten. Für die Schüler wird ersichtlich, dass die Bewertung prozessbezogen und ergebnisorientiert erfolgt.

Die Eigenverantwortung über den Lernprozess wird gestärkt. Fördermaßnahmen und individuelles Lernen sind integriert. Die Stunden-, Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresplanung erfolgt eigenständig durch die jeweiligen Lehrer im Jahrgangsteam.

Schwerpunkt für unsere Fortbildung Schuljahr 2012/2013 ist die Förderung von Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Kompetenzen. Wir werden gemeinsam differenzierte Aufgabenstellungen erarbeiten und entsprechende Unterrichtsmethoden trainieren. Ein schulinternes Förderkonzept wird unsere Strategie für das Schuljahr 2012/2013 konkretisieren. Die individuelle Förderung unserer Schüler wird für unsere schulinterne Lehr- und Lernplanung eine maßgebliche Zielgröße sein und einfließen. Mit der Erarbeitung beginnen wir gemeinsam am 14. März 2012 unter Begleitung externer Unterstützer. Auf dieser für alle verbindlichen Grundlage gestalten wir ab Schuljahr 2012/2013 unseren Schulalltag gemeinsam.

 

Zusammenarbeit mit dem Gymnasium

Die Ausarbeitung der Kooperationsvereinbarung mit dem Friedrichgymnasium ist erfolgt. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf differenzierte Unterrichtsarbeit im Bereich Mathematik und den Sprachen.

Berufsorientierung im Rahmen des Projektes „Berufsstart plus“

Das Projekt „Berufsstart plus“ ist eine vertiefte, wirtschaftsnahe und arbeitsmarktorientierte Berufs- wahlvorbereitung mit dem Ziel, für die Schüler einen nahtlosen Übergang von der Schule in die Ausbildung zu erreichen. Unsere Partner sind der Ostthüringer Ausbildungsverbund Gera, der Aus- und Weiterbildungsverbund Altenburg (AWA) und die EURO-Schule in Altenburg. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur ist ebenfalls in die Umsetzung der Projektziele mit einbezogen. An der Erstellung des Berufsorientierungskonzepts und des schulinternen Lehrplanes waren/sind der BOK der Schule und die Fachlehrer ab Klasse 7 beteiligt. Dieses wird zu Beginn des Schuljahres mit den Fachkollegen jährlich evaluiert und auf Grundlage der Auswertung und Umsetzung des Konzepts/Lehrplans aus dem letzten Schuljahr ergänzt.

In der 1. Elternversammlung in Klasse 7 werden die Erziehungsberechtigten in die Umsetzung des Konzepts eingebunden bzw. motiviert, den Berufswahlprozess ihres Kindes aktiv zu begleiten und zu unterstützen. In den anderen Klassenstufen werden die Erziehungsberechtigten regelmäßig über die anstehenden Termine, Veranstaltungen informiert und auf Unterstützungsmöglichkeiten hingewiesen. Nach jedem Praktikum /Orientierungsbaustein erfolgen in Einzelgesprächen mit Schüler, Eltern, der Bildungsbegleiterin und der Berufsberaterin (ab Klasse 9) eine Auswertung und die Planung der nächsten Schritte im Berufswahlprozess des Schülers. Alle Unterlagen der BWV werden von den Schülern in den Berufswahlpass eingeheftet. In der Klassensprecherversammlung wird das Konzept noch einmal zusammenfassend vorgestellt.

Jeweils am Schuljahresende erfolgt mit allen beteiligten Partnern ein Erfahrungsaustausch und eine Auswertung der Projekte, um Verbesserungsmöglichkeiten für das folgende Jahr zu erschließen. In den Abschlussklassen erhalten die Schüler über das Projekt „Berufsstart plus“ einen Fragebogen zur Auswertung des Projekts. Die Auswertungen zum Kompetenztest in Klasse 7 erhalten auch die Klassenlehrer und die entsprechenden Fachlehrer zur Einbindung in die weitere fachliche Arbeit und die Kompetenzbögen. Die feststehenden Termine zur Berufswahlvorbereitung werden auf der Homepage der Schule veröffentlicht. Der Kooperationsvertrag und der die Jahresübersicht zur Berufsorientierung sind der Anlage beigefügt.

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